LIMBURG-WEILBURG. Am Donnerstag um Punkt 11 Uhr ertönten in vielen Städten und Gemeinden des Landkreises Limburg-Weilburg die Sirenen ...

Bundeswarntag: Fehlende Module verhindern teils die Teilnahme / Andernorts läuft Probe-Alarmierung reibungslauf

Von Tobias Ketter

Der Grund dafür war aber keineswegs ein Großbrand oder ein schwerer Verkehrsunfall. Vielmehr handelte es sich um eine Probe-Alarmierung aufgrund des bundesweiten Warntags.

„In den Kommunen gab es keine neu aufgetretenen Fehlfunktionen. Die meisten der noch vorhandenen und funktionsfähigen Sirenen wurden angesteuert“, resümiert die Verwaltung des Landkreises Limburg-Weilburg. Vereinzelt nicht ausgelöste Sirenensignale seien bekannt und aktuell in der technischen Klärung.

Die Sirenen in den Kommunen der Region wurden übrigens auf zwei verschiedene Arten ausgelöst. Die Gemeinden Dornburg, Elbtal, Elz, Hünfelden und Selters besitzen Sirenen mit digitalen Empfangssteuerungseinrichtungen. Diese hat die zuständige Leitfunkstelle in Kassel parallel aktiviert. Um 11 Uhr ertönte in den fünf Kommunen der Warnton „Probe“. Um 11.04 Uhr folgte der Warnton „Gefahr“ (auf- und abschwellender Ton). Gegen 11.45 Uhr war dann ein Dauerton zu hören, durch den Entwarnung gegeben wurde.

Eine breite Alarmierung per Knopfdruck

„Die digitale Sirenensteuerung ist sehr praktisch“, sagt Björn Schulz, Gemeindebrandinspektor von Selters. Losgelöst von den lokalen Leitstellen könne mit einem Knopfdruck eine breite Alarmierung aktiviert werden. In der Gemeinde im Goldenen Grund habe es mit diesem System bislang keinerlei Probleme gegeben.

In den anderen Kommunen des Landkreises gibt es bislang nur Sirenen mit analogen Empfangseinrichtungen. Sie wurden durch die Leitstelle Limburg-Weilburg zwischen 11 und 11.17 Uhr aktiviert. Da diese Sirenen nicht über die auf- und abschwellende Ton-Option verfügen, wurde lediglich ein normaler Feueralarm ausgelöst (dreimal 15 Sekunden Dauerton). Eine Entwarnung gab es außer in Hadamar-Niederzeuzheim nicht.

In Limburg war der Probe-Alarm nur vereinzelt zu hören. „Unsere neuen Sirenen sind teilweise noch nicht aufgestellt oder noch nicht einsatzbereit“, berichtet Stefanie Kesper-Süß, Sprecherin der Domstadt. Ihren Angaben zufolge fehlen dringend benötigte Steuergeräte. Im kommenden Jahr seien die Weichen dann jedoch gestellt und die Sirenen in jedem Stadtteil könnten erklingen, heißt es in einer Mitteilung der Kreisstadt.

Vier neue Mastsirenen sind bereits aufgestellt

„Ab Anfang November werden in Dietkirchen, Eschhofen, Linter, Lindenholzhausen und Staffel fünf neue Mastsirenen aufgestellt und mit Eintreffen der entsprechenden Technik für die Alarmierung aktiviert“, teilt die Limburger Verwaltung darüber hinaus mit. Weitere 16 Mastsirenen errichte man ab 2024 in Limburg (sieben), Dietkirchen (zwei), Eschhofen (eine), Lindenholzhausen (zwei), Linter (eine), Offheim (zwei) und Staffel (eine). Auf der Schleuseninsel, in der Wiesbadener Straße sowie in Ahlbach und Offheim stünden bereits neue Mastsirenen.

Die Stadt Hadamar hat vor einiger Zeit ebenfalls neue Sirenen erhalten. Ähnlich wie in Limburg fehlen allerdings noch wichtige Module. „Es gibt Lieferschwierigkeiten. Wann die Teile ankommen, ist unklar“, sagt Ewald Schlitt, Ortsvorsteher des Stadtteils Niederzeuzheim. Die Baumaßnahmen seien dementsprechend noch nicht abgeschlossen. Dennoch beteiligte sich Hadamar am Warntag. „Unsere Sirenen können nämlich auch manuell bedient werden“, erklärt Schlitt.

Wie im Vorhinein geplant, ertönten am Donnerstag die analogen Sirenen in Weilburg. „Es gibt keine Probleme oder Schwierigkeiten mit den Anlagen“, sagt Sprecherin Olga Grib. Sechs dieser Sirenen stehen in der Kernstadt. In den Stadtteilen Ahausen, Bermbach, Drommershausen, Gaudernbach, Hasselbach, Hirschhausen. Kirschhofen, Kubach, Odersbach sowie Waldhausen ist jeweils eine Sirene installiert. Laut Grib werde die geplante Umstellung zum digitalen System in den kommenden Wochen oder Monaten abgeschlossen.

Neben die Sirenen wurden übrigens auch Stadtinformationstafeln und die Alarm-Pager der für den Brand- und Katastrophenschutz in den Landkreisen zuständigen Zentralen Leitstellen aktiviert. Zudem lösten die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe betriebene Warn-App NINA sowie die App HessenWARN einen Probe-Alarm aus. Warnmeldungen waren auch auf vielen TV-Kanälen zu lesen. Außerdem erhielten Handybesitzer, zumindest teilweise, eine sogenannte Cell-Broadcast-Probe-Warnung.

Ergänzung Webteam:

WarnungNutzen Sie die Möglichkeit, die Warnabläufe mitzugestalten und teilen Sie – online und anonym – Ihre Erfahrungen am Bundesweiten Warntag mit uns: Die Umfrage zur Probewarnung ist am 14. September 2023 ab 11 Uhr auf www.warntag-umfrage.de sieben Tage lang geöffnet.

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