LIMBURG-LINDENHOLZHAUSEN. Es ist eine langjährige Freundschaft, welche die Harmonie Lindenholzhausen mit dem Leiter des gemischten Chores „University of Santo Tomas Singers“ (UST Singers) von den Philippinen verbindet ...

„University of Santo Tomas Singers“ zu Gast bei der „Harmonie“

Von Andreas E. Müller

Professor Fidel G. Calalang Jr. hat bereits als 20-Jähriger mit einem Studentenchor 1983 am „Harmonie-Festival“ teilgenommen und war in einer Familie in Lindenholzhausen zu Gast. 1992 gründete er die „UST Singers“ und nahm mit ihnen 1993 am „Harmonie- Festival“ teil. Die Verbindungen und Freundschaften bestehen bis zum heutigen Tag. Nun ist der Ausnahme-Chor bei einer Deutschland-Tournee zu Gast in Lindenholzhausen gewesen und hat ein atemberaubendes Konzert gegeben.

Groß war die Freude bei Josef Ben Jung vom Organisationsteam des „Harmonie-Festivals“, der in seiner Begrüßung vor voll besetztem Bürgerhaus die Geschichte der Freundschaft mit dem philippinischen Chor skizzierte. „Endlich dürfen wir wieder Konzerte ohne Begrenzungen veranstalten. Die Harmonie hat die Pandemie gut überstanden“, sagte er. Die große Freude drückte auch Chorleiter Jürgen Faßbender aus: „Wir dürfen wieder singen und internationale Freundschaften pflegen.“ Passend dazu eröffnete die „Harmonie“ das Konzert vor der deutschen und der philippinischen Flagge mit dem „Danklied“ von Mathieu Neumann, ein schwer zu singendes Chorwerk mit solistischem Doppelquartett. Besonders beeindruckend war die Vorstellung des lettischen Folksongs „unaM udeB“ der lettischen Komponistin Laure Jekabsone, die sowohl Noten als auch Text rückwärts gesetzt hat. Ein beeindruckendes Ergebnis, das die Zuhörer mit viel Applaus belohnten.

Wechsel von getragenen zu munteren Passagen

Nach der Einstimmung durch die „Harmonie“ kamen dann die Gäste auf die Bühne. Von den ersten Tönen an zauberten die „UST-Singers“ mit ihren Stimmen, dass es schwerfällt, das mit Worten zu beschreiben. Andachtsvoll und doch stimmgewaltig begannen sie mit dem Gebet „The Lord’s Prayer“ und erfüllten den Raum mit wundervollen Obertönen. Ein Sänger begrüßte und moderierte den Abend auf Deutsch. Er verwies auf das 30-jährige Bestehen des Chores, und dass die Sänger trotz Verlusten während der Corona-Pandemie sich nicht daran haben hindern lassen, das zu tun, was sie am liebsten tun: singen.

„Factum Est Silentium“ gestalteten die Sänger in einem interessanten Wechsel von getragenen zu munter fröhlichen Passagen. Bemerkenswert auch die Aufstellung der Sängerinnen und Sänger. Immer zwei Frauen standen neben zwei Männern. Die Register waren dadurch bunt gemischt. Und wie selbstverständlich sang der Chor das komplette Konzert auswendig. Aufhorchen ließ auch das sehr langsame und ruhige „Locus Iste“ von Paul Meelor, was fast sphärisch klang. Dabei profitierte die Komposition durchaus von disharmonischen Reibungen. Immer wieder bewundernswert die unglaubliche Dynamik der Sängerinnen und Sänger, die anscheinend völlig spielerisch vom satten Fortissimo zu dem feinsten Pianissimo wechseln konnten.

Schöne Effekte erzielte der Chor auch, indem sich die Sängerinnen und Sänger seitlich der Zuhörer positionierten. Auch der Gospel „Way Over In Beulah-Lan“ kam absolut authentisch rüber, sodass es bereits zur Pause stehenden Applaus gab.

Applaus und Jubelrufe erfüllen den Raum

Der zweite Teil war geprägt durch Folklore von den Philippinen, fast ausnahmslos arrangiert für den Chor von seinem Leiter Fidel G. Calalang Jr.. Die letzten drei Vorträge waren Musical-Arrangements. Hier zeigten auch mehrere Sängerinnen und Sänger solistisch ihre einzigartigen Stimmen. Am Ende wollte der Applaus nicht enden. Jubelrufe füllten den Raum. Die „UST Singers“ verabschiedeten sich mit zwei Zugaben, am Ende mit dem bekannten Hit „September“ der Band „Earth, Wind & Fire“.

Der Erlös des Konzertes geht komplett an die „University of Santo Tomas Singers“ zur Unterstützung ihrer Deutschland-Reise. Josef Ben Jung drückte seine Hoffnung aus, die „UST Singers“ auch beim „Harmonie-Festival 2024“ wieder als Gäste begrüßen zu können.

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.