LIMBURG. Ungezählte Touristen wie Einheimische begegnen auf der Farbmühlinsel unweit der Obermühle an der Lahn einer silberfarbenen Skulptur ...

Seppel Friedrichs Skulptur auf der Farbmühlinsel in der Lahn

Von Dieter Fluck

Obwohl das Kunstwerk dort schon seit über 20 Jahren Passanten begegnet, ist sein Erbauer samt Sinn und Zweck bis heute weitgehend unbekannt geblieben. Das Auge erblickt den Dom auf einer Weltkugel, die von einer Menschenkettenkette umgeben ist. Wer genau hinschaut, findet ein Schildchen mit der Aufschrift „Die Verbindung von Gott zu allen Menschen auf dieser Erde – Gestiftet der Stadt Limburg von JF 2001“.

(c) dieter fluck skulptur jfBild: Weltkugel mit Menschenkettenkette von Josef Friedrich - (c) Dieter Fluck

Hinter den Initialen „JF“ verbirgt sich Josef Friedrich, im Stadtteil Lindenholzhausen mit dem Dorfnamen „Koch's Seppel“ bekannt. Der im Ruhestand lebende Metall- und Elektrotechniker ist ein aktiver Sänger im dortigen „Cäcilia“-Chor. Ihm kam anlässlich des 100-jährigen Vereinsjubiläums 2001 die Idee für dieses symbolträchtige Werk. „Es sollte auf der Blumeninsel am Eingang zum Festzelt in Hollesse Teilnehmer und Besucher des internationalen Chorwettbewerbs auf die völkerverbindende Kraft des Liedes hinweisen“, sagt der Initiator.

Auch der Chef des Industrieparks der InfraServ in Wiesbaden-Biebrich, wo der gelernte Schmied drei Jahrzehnte seiner Arbeit nachging, konnte sich für Seppels Idee begeistern. „Den hochwertigen Edelstahl habe ich in meiner Firma gekauft, die einzelnen Figuren und die runden Bögen in Handarbeit gefertigt“, berichtet der handwerklich versierte Fachmann und freute sich darüber, dass er das Symbol des Limburger Domes in der Mittagspause mit einem Schneidbrenner von einer Vorlage ausbrennen durfte. „Mein Verwandter Andreas Friedrich half mir sodann die Edelstahlteile zusammenzufügen.“

Nach den Festtagen stellte sich die Frage eines neuen Standorts für das gute Stück, dessen Wert sein Erbauer auf 5000 Euro taxiert. „Ich wollte die Skulptur der Stadt schenken, die uns beim Fest kräftig unterstützt hatte“, sagt Friedrich und stieß beim damaligen Bürgermeister Martin Richard (CDU) auf offene Ohren. Für schlug die neu gestaltete Mühleninsel gegenüber der Obermühle vor. Gesagt getan. Der städtische Betriebshof montierte die Skulptur auf einen festen Sockel, wo sie auf erhöhten Stützen steht, damit sie nicht im Hochwasser untergeht.

Solange es ihm möglich ist, hat Seppel Friedrich die Patenschaft für sein Kunstwerk übernommen, das er von Zeit zu Zeit von Schmutzanhaftungen reinigt, damit das weltumspannende Motiv am Fuße des Domfelsens in glänzendem Edelstahl immer wieder die Blicke der Passanten auf sich zieht und an die Zusammengehörigkeit der Menschen erinnert.

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.