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Ensemble Vocale Lindenholzhausen gibt sein Jubiläumskonzert

Von Anneke Jung

BRECHEN. „Lieblingsstücke aus 40 Jahren“, so lautete das Motto des Jubiläumskonzerts zum 40. Geburtstag, das das Ensemble Vocale Lindenholzhausen am Sonntagnachmittag in der Berger Kirche gestaltete. Geleitet wurde es dabei von Peter Pfeifer, da der langjährige Dirigent und Gründer des Chores Andreas Jung krankheitsbedingt ausfiel. Der saß im Publikum und konnte nach so langer Zeit die schönen Vorträge seines Chores mal „von außen“ genießen.

Für die Besucher in der voll besetzten Berger Kirche gab es ein Wiederhören mit zahlreichen bekannten und beliebten Chorwerken aus vielen Epochen und Stilrichtungen. Die musikalische Vielseitigkeit, die das Ensemble schon seit jeher pflegt, zeigte sich bei der Programmauswahl besonders eindrücklich. Da waren die gefühlvollen romantischen Chorsätze ebenso vertreten wie Werke der Renaissance, ausdrucksstarke Marienlieder aus Nordosteuropa oder Liedbearbeitungen der neueren Zeit.

Nach dem bekannten Kanon „Dona nobis pacem“, (Gib uns Frieden) war mit Felix Mendelssohn Bartholdy einer der Lieblingskomponisten der Sängerinnen und Sänger an der Reihe. Schön gestalteten sie die zwei Motetten „Verleih uns Frieden“ und „Richte mich Gott“ mit kraftvollem Aufblühen an der Textstelle „Sende dein Licht und deine Wahrheit“ sowie den Choral „Wirf dein Anliegen auf den Herrn“ mit seiner innigen Schlichtheit.

Mariengesänge dürfen natürlich in der Berger Kirche nicht fehlen. Hier stellte der Chor zunächst zwei russischsprachige Vertonungen des „Ave Maria“ gegenüber: dem hochromantischen, getragenen „Bogoroditse Devo“ von Sergej Rachmaninow folgte das deutlich lebhaftere gleichnamige Stück des estnischen Komponisten Arvo Pärt. Mit „Ave Maris Stella“ von Edvard Grieg erklang ein harmonisch nicht einfaches Marienlob voller Klangschönheit. Sehr innig erklang das Loblied „Tebe poem“ von Dimitrij Bortniansky, gefolgt von „I Will Praise Thee, Oh Lord“ von Knut Nystedt.

Begeisterter und anhaltender Beifall

Mit feiner Transparenz trug der Chor die beiden Renaissancekompositionen „Il bianco e dolce cigno“ von Jakob Arcadelt und „If Ye Love Me“ von Thomas Tallis vor. Danach folgten zwei Sätze skandinavischer Meister, die lange Zeit und berechtigt bei vielen Chören hoch im Kurs standen: „Stemning“ von Wilhelm Peterson-Berger und Sommarpsalm von Waldemar Ahlén.

Mit drei Liebesliedern beendete der Chor das ansonsten geistliche Konzert und blieb auch hier seinem Prinzip der Vielfalt treu. So erklangen neben dem romantischen Satz „Erlaube mir fein‘s Mädchen“ von Johannes Brahms „Chume, chum Geselle min“, ein mittelalterliches Minnelied und die Vertonung von Ralf Hofmann zu „Wach auf, meins Herzens Schöne“.

Der begeisterte und anhaltende Beifall am Schluss zeigte, wie es auch der Vorsitzende des „Freundeskreis Berger Kirche“ Kurt Schneider formulierte, dass die Sängerinnen und Sänger unter Peter Pfeifer den Geschmack des Publikums voll getroffen hatten. Passend zum beginnenden Abend gab es als Zugabe das wunderschöne „Abendlied“ von Josef Rheinberger.

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.