LIMBURG-LINDENHOLZHAUSEN. Wer Franz-Josef Zeidler über Jahrzehnte begleitet hat, könnte meinen, die Zeit sei stehen geblieben ...
Franz-Josef Zeidler feiert heute seinen 85. Geburtstag
Von Dieter Fluck
Zwar hat er keines seiner vielen Ehrenämter mehr, aber er ist immer noch der flexible, ansprechbare Mitbürger, der mit seinen Möglichkeiten in Lindenholzhausen anderen hilfsbereit zur Seite steht.
Heute, am Fastnachtsamstag feiert er im Pfarrsaal der katholischen Kirchengemeinde seinen 85. Geburtstag. Alle, die gratulieren möchten, sind dort von 15 bis 18 Uhr willkommen.
Zeidler ist auch nach seiner aktiven Amtszeit als Kommunalpolitiker an den Entwicklungen in seiner Heimatgemeinde und der Stadt sehr interessiert. 18 Jahre gehörte er der Stadtverordnetenversammlung an und von 1997 bis 2011 dem Kreistag. Im Ortsbeirat arbeitete er 32 Jahre mit und bekleidete 16 Jahre das Amt des Ortsvorstehers. Für seinen langjährigen kommunalen Einsatz wurde ihm 2011 mit der Ehrenbezeichnung „Stadtältester“ gedankt.
Sein Beruf als Bahnbeamter veranlasste Zeidler, 1974 dem Limburger Eisenbahner Sportverein „Blau-Weiß“ beizutreten. Die Mitglieder erkannten schon bald seine organisatorischen Qualitäten und betrauten ihn über vier Jahrzehnte lang mit Vorstandsaufgaben. Bis 2009 führte er den fast eintausend Mitglieder zählenden ESV 15 Jahre und wurde zu dessen Ehrenvorsitzenden ernannt. Unter seiner Führung hat der Verein wichtige Weichen gestellt. Der überregionale Verband der Eisenbahnersportvereine bedankte sich mit der Verleihung der Goldenen Ehrennadel.
Damit nicht genug. Der damalige hessische Ministerpräsident Roland Koch verlieh ihm 2003 für seinen außergewöhnlich hohen Einsatz um Staat und Gesellschaft den Landesehrenbrief. Zum 70. Geburtstag wurde er von der Stadt als dritter verdienstvoller Bürger mit der Limburg-Medaille nebst Anstecknadel und Urkunde ausgezeichnet. Zeidler ist Träger des Hessischen Verdienstordens am Bande. Seine politische Heimat fand er 1962 in der CDU. In seinem Unruhestand führte er viele Jahre die Limburger Senioren-Union. Erst vor zwei Jahren gab er das Amt des Schatzmeisters ab.
Es war der wortgewaltige Jesuitenpater Johannes Leppich, der in Zeidlers jungen Jahren einen entscheidenden Impuls setzte. Dessen Ausspruch „Man kann nur etwas bewegen, wenn man sich selbst bewegt“, sei zu seinem Leitwort geworden, sagt Zeidler. Vielseitig interessiert wurde er neben der Kommunalpolitik Mitglied in zahlreichen Ortsvereinen, wirkte Pfarrgemeinderat mit, war Schöffe beim Landgericht und übernahm andere Aufgaben mehr.
Der Jubilar blickt auf ein bewegtes Leben zurück, das am 19. Februar 1938 in der Wiege einer Schreinerfamilie (die Mutter war gelernte Schneiderin) in Halberstadt im Harz begann. Mit zwei Brüdern wuchs er in Oschersleben (Sachsen-Anhalt) auf und kam 1955 im Zuge der Familienzusammenführung über Berlin nach Limburg. „Mit meiner Mutter und meinem jüngeren Bruder bekamen wir ein kleines Gästezimmer im Gasthaus ‚Zum weißen Roß‘. Die freundliche Wirtin stellte es uns kostenfrei zur Verfügung“, so der 85-Jährige. „Nach ein paar Tagen sind wir nach Lindenholzhausen umgezogen.“ Dort fand er eine neue Heimat und in der katholischen Jugend Angela Heun, die er 1961 heiratete. Sie hat ihrem Franz-Josef bei all seinen Aufgaben maßgeblich unterstützt. Mit ihr, die seit einiger Zeit auf Pflege angewiesen, hat er vor zwei Jahren diamantene Hochzeit feiern können. Der 85-Jährige besucht sie täglich im Haus „Felizitas“ bei den Pallottinerinnen. Drei Töchter gingen aus der Ehe hervor; Schwiegersöhne und acht Enkeln zählen zur gratulierenden Familienschar.
Ergänzung Webteam: Wir gratulieren Franz zum 85. Geburstag, wünschen ihm alles erdenklich Gute und bedanken uns für sein großes Engagement.
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.