Limburg-Lindenholzhausen. Selten waren bei einer Ortsbeiratssitzung so viele Besucher wie bei der Sondersitzung am vergangenen Dienstagabend im Bürgerhaus ...

Das Interesse an der Sondersitzung des Ortsbeirats zum Thema Solarpark war groß. FOTO: klaus-dieter häringBild: Das Interesse an der Sondersitzung des Ortsbeirats zum Thema Solarpark war groß. FOTO: klaus-dieter häring

LINDENHOLZHAUSEN - Viele Bürger nehmen an der Sondersitzung des Ortsbeirats teil

Ortsvorsteherin Barbara Bäcker (CDU) eröffnete die Sitzung, die einen Solarpark auf einem Gebiet der Gemarkung Lindenholzhausen zum Hauptthema hatte.

Der Limburger Energieversorger EVL plant, auf einem Gebiet von 28 Hektar Fläche einen Solarpark zu errichten, und war zu dieser Sitzung durch den Geschäftsführer der EVL, Diplom-Kaufmann Gert Vieweg, als Betreiber des Solarparks und durch Limburgs Bürgermeister Dr. Marius Hahn (SPD) vertreten.

Im Mittelpunkt der Diskussion stand der Verlust von wertvoller Fläche für die Landwirtschaft. Es gebe laut Bürgermeister Dr. Marius Hahn keine Alternativen zu dieser Fläche, und man solle sich nach Aussage des Regierungspräsidiums "nur auf diesen Bereich beschränken". Auch Photovoltaikanlagen auf privaten Dächern wurden angesprochen, deren Flächen aber laut Gert Vieweg nicht groß genug wären, um sie wirtschaftlich zu betreiben. "Wir rechnen in Hektar, nicht in Quadratmetern", so der Geschäftsführer der EVL. Derzeit wäre in Sachen Dachfläche nur mit einem jährlichen Zuwachs von einem Prozent pro Jahr zu rechnen, "ein mühseliges Geschäft".

Es gab aber nicht nur negative Anmerkungen zum Thema Solarpark. So wollte einer der Bürger wissen, woher in Zukunft die Energie kommen solle. Und auch die Landwirte würden oft kontraproduktiv arbeiten, wenn man erfahren würde, dass Landwirte auf einem Gebiet von 1000 Hektar Mais für Biodiesel anbauen würden. "Die Solaranlage hat ihre Berechtigung, da diese nach 30 Jahren wieder umgewandelt werden kann. Schlimmer ist es, wenn landwirtschaftliche Fläche für ein Gewerbegebiet verkauft wird, die ist verloren", sagte der Bürger.

In der Versammlung wurden als Standort aber auch Alternativen, wie ein stillgelegter Truppenübungsplatz oder eine Deponie, ins Gespräch gebracht. Alternativ könnten auch die vielen Parkplätze von großen Unternehmen mit Photovoltaik überbaut werden, war eine weitere Idee.

Die Antwort auf diese Alternativen fiel kurz aus. Das RP hätte für den Fall eines Solarparks nur Flächen an Autobahnen oder Bundesstraßen genehmigt. "Wir müssen sehen, woher wir in Zukunft den Strom herbekommen", so Hahn. Die Fläche am Rande von Linter wäre für die EVL wichtig, sind doch durch das Unternehmen 12 000 Haushalte in Limburg zu versorgen, 4000 davon könnten durch den Solarpark in Lindenholzhausen bedient werden.

Die Zukunft des Projekts liegt nun bei den Stadtverordneten Limburgs. Die Mitglieder des Ortsbeirats, die auch in der Stadtverordnetenversammlung vertreten sind, werden, nach Ansicht von Barbara Bäcker gegen das Projekt stimmen. Wie die Grünen abstimmen, ist abzuwarten, da diese auf der einen Seite alternative Energie wollen, auf der anderen Seite aber auch der Bebauung von landwirtschaftlichen Flächen eher skeptisch gegenüberstehen. klaus-dieter häring

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.