Limburg-Lindenholzhausen. Kurz vor der heutigen Sitzung der Stadtverordneten in Limburg hat sich die FDP-Fraktion noch mal zum in Lindenholzhausen an der Grenze zu Linter geplanten und umstrittenen Solarpark zu Wort gemeldet ...

LINDENHOLZHAUSEN/LINTER - Fraktionschefin Marion Schardt-Sauer verweist auf Pilotprojekt in der Schweiz

Das Thema steht zwar nicht auf der regulären Tagesordnung, aber die Liberalen wollen einen Dringlichkeitsantrag vorlegen, um über dieses Thema sprechen zu können, sofern die Mehrheit der Stadtverordneten in der Sitzung in der Stadthalle zustimmt, die um 19.30 Uhr startet.

Die FDP-Fraktion zeigt sich irritiert über das Vorgehen der Verantwortlichen im Zusammenhang mit dem geplanten Solarpark in Lindenholzhausen/Linter. Dies sowohl mit Blick auf die bisherige Informationspolitik der Verantwortlichen im Limburger Rathaus und bei der Energieversorgung Limburg (EVL), die den Solarpark betreiben will, als auch mit den Äußerungen im Rahmen der jüngsten gemeinsamen Sitzung des Umweltausschusses und der beiden betroffenen Ortsbeiräte vor einer Woche.

"Ehrliche Kommunikation geht anders", sagt die Vorsitzende der FDP-Fraktion, Marion Schardt-Sauer. "Es wurden viele Chancen zu einem offenen und ehrlichen Austausch - nicht nur, aber besonders mit unserer Landwirtschaft - liegen gelassen. Das Ergebnis ist, dass sich viele nicht gehört und übergangen fühlen. Allein deshalb bleibt bei dem geplanten Projekt ein mehr als unangenehmes ,Geschmäckle' sowie berechtigter Zorn und Unbehagen." Umso mehr verwundere sie das Verhalten der SPD-Fraktion. Anstatt an dem Abend mit den anwesenden Landwirten, den Experten und den Bürgern den Austausch und die offene Debatte über Schlagworte "Agri-Photovoltaik-Anlage" zu führen, habe die SPD lieber vorher eine Pressemeldung herausgegeben, wundert sich die FDP-Politikerin; Bürgernähe geht aus ihrer Sicht anders.

In dem heute Abend eingebrachten Dringlichkeitsantrag moniert die FDP-Fraktion, dass nicht ausreichend in Alternativen gedacht und mögliche andere kreative Lösungen gesucht würden. Marion Schardt-Sauer verweist auf ein Pilot-Projekt in der Schweiz. Dort werde derzeit geprüft, ob nicht durch eine Überdachung der Autobahnen mit Photovoltaik-Paneelen neue Möglichkeiten der Energiegewinnung erschlossen werden könnten. Dabei würden alle Autobahnen und damit eine Strecke von insgesamt 1500 Kilometern untersucht. Auf einem Teilstück von 1,6 Kilometern werde sogar schon konkret getestet. Mit den Straßen als neue Energiequelle könnte künftig ein großer Teil des Schweizer Energiebedarfs gedeckt werden.

Nach Angaben von Schardt-Sauer gibt es zwar auch ein entsprechendes Pilot-Projekt in Deutschland, aber das teste gerade mal eine Strecke von zehn Metern. Das Beispiel Schweiz zeige, dass viel mehr möglich sei, wenn man sich nur ernsthaft mit Alternativen auseinandersetze, erklärt die Fraktionsvorsitzende. red

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.