Limburg-Lindenholzhausen. Zum geplanten Solarpark entlang der Autobahn zwischen Lindenholzhausen und Linter haben sich die Limburger Sozialdemokraten zu Wort gemeldet und schlagen einen Kompromiss vor, der dort sowohl eine Nutzung von Sonnenenergie als auch eine weitere landwirtschaftliche Nutzung ermöglichen könne ...

LINDENHOLZHAUSEN/LINTER Größe und Art der Anlage prüfen

Die von der Energieversorgung Limburg (EVL) geplante Anlage ist vor allem unter Landwirten umstritten, die damit mehrere Jahrzehnte wertvolle Ackerflächen verlieren würden, die sie nicht weiter pachten könnten.

Noch vor der Sitzung von Umweltausschuss und den beiden betroffenen Ortsbeiräten im Bürgerhaus Linter gestern Abend haben sich Fraktionschef Peter Rompf und Ausschussmitglied Robert Kleinmichel in einer Pressemitteilung für einen Ausgleich der unterschiedlichen Interessen von Landwirten und EVL ausgesprochen. Die SPD-Fraktion im Stadtparlament spricht sich demnach zwar weiterhin grundsätzlich für eine Photovoltaikanlage an der geplanten Stelle aus, wobei die Größe der Anlage zu prüfen sei; die EVL will rund zehn Hektar Fläche beanspruchen. Aber: "Anstelle einer klassischen Flächenphotovoltaikanlage, wie sie gerade von der EVL präsentiert wurde, können wir uns auch innovative Lösungen mit einer Doppelnutzung vorstellen", sagt Robert Kleinmichel.

Die Idee einer Agri-Photovoltaik-Anlage sei, landwirtschaftliche und Photovoltaik-Nutzung auf derselben Fläche zu ermöglichen. Dies könne in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme geprüft und realisiert werden.

Ob ein solches Vorgehen lohnend ist, soll die EVL - wenn es nach der SPD geht - in den anstehenden Planungen herausfinden. "Klar ist, dass eine Anlage sich auch betriebswirtschaftlich für die EVL lohnen muss", erklärt Peter Rompf. Insofern komme auch die Förderung einer Modellanlage für Agri-Photovoltaik infrage; hier benötigt man aber die Unterstützung der Landesregierung.

Klar ist nach Angaben der Limburger SPD aber auch, dass die Energiewende nur gelingen könne, wenn Energie auch regional erzeugt werde könne. Hier müsse jede Region die Möglichkeiten nutzen, die es gibt. Dazu gehöre auch die Realisierung von Photovoltaik-Anlagen auf geeigneten Dächern. Hier wird die EVL nach Kenntnis der SPD in Kürze mit regionalen Partnern ein entsprechendes Programm vorstellen. Das allein werde allerdings nicht ausreichen, um den steigenden Energiebedarf zu decken.

Zur geplanten Photovoltaikanlage zwischen Lindenholzhausen und Linter hat es nach Angaben der SPD schon mehrfach positive Positionierungen der Stadtverordnetenversammlung in der Vergangenheit gegeben, jeweils mit großer Mehrheit. Zum einen sei die Fläche in das Energie- und Klimaschutzkonzept für Limburg aufgenommen worden, das die Stadtverordneten bereits 2013 beschlossen hätten, zum anderen sei die Fläche im Teilregionalplan Energie Mittelhessen aufgenommen worden mit Zustimmung der Stadtverordneten 2015.

Wie die SPD weiter mitteilt, sei gleichwohl die Kommunikation der EVL in dieser Angelegenheit "unzureichend" gewesen und die Argumente der Landwirtschaft für die SPD zumindest "in Teilen nachvollziehbar". red/dick

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.