Limburg. Seit zwei Monaten können die Bürger der Stadt per App oder Telefon vier vollelektrischen LahnStar-Kleinbusse "on demand" buchen ...

Der LahnStar ist das neueste Angebot der Limburger Stadtlinie und jetzt auch barrierefrei zu benutzen. FOTO: stadt limburgBild: Der LahnStar ist das neueste Angebot der Limburger Stadtlinie und jetzt auch barrierefrei zu benutzen. FOTO: stadt limburg

LIMBURG Mehr als 3000 Menschen haben bislang von dem On-Demand-Angebot Gebrauch gemacht

Das neue Angebot der Stadtlinie werde gut angenommen, und erste "Kinderkrankheiten" des LahnStar seien behoben, teilt die Stadt mit. Ihr Zwischenfazit fällt positiv aus.

Über 3000 Personen haben nach Angaben der Verwaltung das Angebot der Mobilität auf Abruf und des Nachfolgers des Anrufsammeltaxis (AST) inzwischen genutzt. Der LahnStar holt seine Fahrgäste innerhalb Limburgs und der Stadtteile ab und fährt sie an die angegebene Zieladresse: Über 200 Haltestellen stehen dabei zur Verfügung. Im Dezember nahmen über 1700 Passagiere das Angebot an.

"Trotz Corona und des erhobenen Komfortzuschlags pro Fahrt haben wir bereits einen guten Stand an Buchungen erreicht, und die Entwicklung zeigt in die richtige Richtung, denn die Anzahl der Fahrten weist eine steigende Tendenz auf. Zwar haben wir das Niveau des Anrufsammeltaxis aus der Zeit vor der Corona-Pandemie noch nicht erreicht, dennoch können wir sehr zufrieden sein - das neue Angebot im ÖPNV wird gut angenommen", sagt Limburgs 1. Stadtrat Michael Stanke (CDU) in seiner Funktion als Betriebsleiter des Stadtlinie. Das angestrebte und augenscheinlich hochgesteckte Ziel ist es, nach der Pandemie etwa 5000 Fahrten pro Monat durchzuführen.

Häufigstes Ziel ist der ZOB

Die derzeit am häufigsten ausgewählte Ziel- und Abfahrtsadresse ist der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) mit 158 Ziel- und 410 Abfahrten, danach folgt die Haltestelle "Offheim Kirche" mit 98 Fahrten als Abfahrtsadresse und als Zieladresse in Linter die Haltestelle "Großer Ring" mit 85 Fahrten. Auch die am meisten gebuchten Routen zeigen, dass der Bedarf in einigen Stadtteilen groß ist und das Angebot gern genutzt wird. Stark nachgefragt sind die Wegebeziehungen von der Offheimer Kirche zum ICE-Bahnhof Limburg Süd, vom "Großen Ring" in Linter zum Bahnhof in Lindenholzhausen, vom ZOB in die Straße "Am Schlag" oder von der Offheimer Kirche in die Zeppelinstraße nach Blumenrod. Am häufigsten wird der LahnStar am Wochenende gebucht, wobei die größte Nachfrage in der Zeit zwischen 19 und 23 Uhr besteht.

"Anfänglich standen wir vor der Herausforderung, dass einige Fahrten von der Software, die die Fahrten des LahnStars steuert und die Haltestellen von Mitfahrenden miteinander verbindet, abgelehnt wurden, obwohl sie machbar gewesen wären. Das konnten wir glücklicherweise abstellen", erklärt Hicham Azzou, Abteilungsleiter für den ÖPNV in der Stadtverwaltung und somit zuständig für die Stadtlinie. "Das sind Anlaufschwierigkeiten, mit denen wir gerechnet haben", so Azzou weiter, schließlich geht es hier um ein Pilotprojekt.

Großen Wert legt das Team der Stadtlinie auf den direkten Draht zu den Kunden. So wurde etwa der Wunsch nach einer direkten Anbindung der zentralen Innenstadt an den Wochenenden tagsüber nach einer Prüfung der bestehenden ÖPNV-Verbindungen umgesetzt. "Die Rückmeldungen der Nutzer des LahnStars sind uns sehr wichtig, da wir so auf Verbesserungsvorschläge reagieren und das Angebot stetig optimieren können," betont Stanke.

Aufgrund der bestehenden guten ÖPNV-Verbindungen in der zentralen Innenstadt könne man jedoch den Wunsch, den LahnStar auch wochentags in der Zeit zwischen 6 und 19 Uhr in die Innenstadt fahren zu lassen, nicht erfüllen. Die Chancen, für diesen Zeitraum eine Konzession zu erhalten, sind eher gering. Das neue Angebot darf einem bereits bestehenden Angebot keine Konkurrenz machen. Jedoch besteht für die Bürger aus den Stadtteilen die Möglichkeit, mit dem LahnStar in die Randbereiche der Innenstadt zu fahren und für den weiteren Weg anschließend die bestehenden Verbindungen der Stadtlinie zu nutzen.

Seit Beginn des Jahres steht dem LahnStar für den barrierefreien Transport ein fünftes Fahrzeug zur Verfügung. Menschen mit eingeschränkter Mobilität, die nun über die App oder telefonisch einen LahnStar buchen, bestellen ihre Fahrt mit der Bestätigung des Rollstuhlsymbols auf der App oder telefonisch mit dem Hinweis auf das barrierefreie Fahrzeug.

Bei Mobilitätszentrale Guthaben buchen

Ergänzt wurde auch eine Bezahlmöglichkeit, denn eine Barzahlung der Fahrt geht nicht mehr. Damit tatsächlich jeder den LahnStar buchen kann, wurde eine zusätzliche Bezahlfunktion eingeführt, so dass Bürger und Bürgerinnen ohne ein Girokonto die Möglichkeit erhalten, bis zu 20 Euro als Guthaben in der Mobilitätszentrale aufzuladen und dieses dann abzufahren.

"Auf verschiedenen Ebenen barrierefrei in Limburg auf Abruf oder on demand unterwegs zu sein, ist keine leere Floskel, sondern gelebte Realität. Die Nutzer sind bisher sehr zufrieden, dass zeigen uns die Bewertungen", bilanziert Stanke. Und er freut sich natürlich auch darüber, dass das neue Angebot in Limburg auch auf Interesse in benachbarten Kommunen stößt. red

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.