Brechen/Lindenholzhausen. Ein ganzes Jahr lang feiert die Gemeinde Brechen die erste urkundliche Erwähnung von Niederbrechen und Oberbrechen vor 1250 Jahren ...

BRECHEN - Die Gebietsreform vor 50 Jahren machte aus kleinen Gemeinden eine größere (Auszug aus dem Gesamtartikel)

Im Schatten dieses großen steht ein kleineres Jubiläum: Vor 50 Jahren schlossen sich Niederbrechen und Werschau im Zuge des hessischen Gebietsreform zur Gemeinde Brechen zusammen. Zwei Jahre später, 1974, vervollständigte Oberbrechen die Gemeinde.

Ziel der politisch hoch umstrittenen Gebietsreform in Hessen zwischen 1969 und 1979 war es, mittels größerer Verwaltungseinheiten leistungsfähigere Gemeinden und Landkreise zu schaffen. Zum Stichtag 28. Februar 1969 gab es in Hessen 2642 Gemeinden, 39 Landkreise und neun kreisfreie Städte. Am Ende des Prozesses blieben sechs kreisfreie Städte und 416 kreisangehörige Gemeinden in 20 Landkreisen.

Wer damals ausscherte

Es hätte eine größere Sache werden können, als auch im Goldenen Grund die Gespräche und Verhandlungen über die vom Land Hessen auf den Weg gebrachten Gemeindezusammenschlüsse begannen. Von Lindenholzhausen bis Weyer, Nauheim und Neesbach waren Vertreter zu gemeinsamen Gesprächen zusammengekommen. Während letztere aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum Schulverband Hünfelden sich für die künftige Gemeinde Hünfelden entschieden, schloss sich Lindenholzhausen später Limburg an, Weyer als seitherige Oberlahn-Gemeinde kam zu Villmar. Damit war allerdings die Hoffnung von Oberbrechen auf eine Vereinigung mit den Laubustal-Gemeinden dahin. Blieben Niederbrechen und Werschau, die die Gunst der Stunde nutzten, um durch einen freiwilligen Zusammenschluss die von der Landesregierung zugesagten erhöhten finanziellen Mittel zu erhalten.

In einer der letzten Sitzungen der Werschauer Gemeindevertretung am 15. Oktober 1971 unterrichtete Bürgermeister Gerhard Beck die Mandatsträger von dem Plan des hessischen Innenministers, alle Gemeinden unter 1500 Einwohnern anderen Gemeinden anzugliedern und Werschau mit Niederbrechen zusammenzuschließen. Bei einem freiwilligen Zusammenschluss bis zum 11. November 1971 kämen die Orte in den Genuss höherer Schlüsselzuweisungen. Zu überlegen sei nun, größere Vergünstigungen und Rechte für Werschau auszuhandeln. So geschah es auch und wurde in dem Grenzänderungsvertrag festgehalten, den wesentlich die beiden Bürgermeister Heinrich Runte (Niederbrechen) und Gerhard Beck (Werschau) zur Abstimmung vorbereiteten. In einer gemeinsamen Sitzung der beiden Gemeindevertretungen wurde der Vertragsentwurf beraten und über einige noch offene Punkte diskutiert, ehe in beiden Orten abgestimmt wurde. Jeweils einstimmig wurde am 4. November 1971 sowohl in Niederbrechen als auch in Werschau beschlossen, sich zum 31. Dezember 1971, dem letzten Termin für die erhöhten Schlüsselzuweisungen, zur Gemeinde Brechen zusammenzuschließen, und dem nun fertigen Grenzänderungsvertrag zugestimmt ...

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.