Limburg-Lindenholzhausen. 1877 wurde die Bahnstrecke von Limburg nach Frankfurt dem Bahnverkehr übergeben, aber noch ohne einen Bahnhof oder Haltepunkt in Lindenholzhausen. Man musste zur Bahn nach Eschhofen oder Niederbrechen laufen ...

Bahn-Haltepunkt (Hp) LindenholzhausenBild: Bahn-Haltepunkt (Hp) Lindenholzhausen

Aus dem Archivbericht von Josef Jung (Bahnhofstraße):

Der Weg von Lindenholzhausen zur Mühle und zum Hochfeld führte damals direkt am Scheid entlang zur Mühle. Daher wurde dort ein Bahnübergang geschaffen und für die Bahnwärter das Bahnhaus (steht heute noch) gebaut. Die Bahnhofstraße gab es damals noch nicht - sie wurde erst im 1. Weltkrieg von Kriegsgefangenen angelegt (gepflastert).

Erst 1918 wurde für Lindenholzhausen ein Haltepunkt (Hp) an der neuen Bahnhofstraße genehmigt und gebaut. Es entstand ein Bahnhaus mit Schalterraum, Wartehalle, überdachte Veranda und ein Toilettenhaus. Am 10. Juli 1919 (ein Donnerstag) war es dann endlich soweit: der Haltepunkt Lindenholzhausen wurde feierlich eingeweiht. Um 14.00 Uhr zogen Bürgermeister Georg Rompel mit der Gemeindevertretung sowie sämtliche Schulkinder mit ihren Lehrern und viele Bürger von Lindenholzhausen begleitet von einer Musikkapelle fahnenschwenkend zum festlich geschmückten neuen Bahnhofsgebäude (siehe Bild).

Das Fahrpersonal des um 15.00 Uhr ankommenden ersten Zugs wurde herzlich begrüßt und mit Zigarren beschenkt. Der Kirchenchor „Cäcilia und die HARMONIE Lindenholzhausen sangen gemeinsam „Das ist der Tag des Herrn“. Lindenholzhausen hatte endlich seinen Bahnhof mit den direkten Verbindungen nach Limburg und Frankfurt.

1977 wurde der Verkauf von Fahrkarten und die Annahme von Reisegepäck und Expressgut eingestellt. Das Bahnhofsgebäude wurde 1994 abgerissen. Ein „Relikt“ vom Bahnhofsgebäude ist aber bis heute erhalten. Ein großes Bahnhofsschild „Lindenholzhausen“ haben 2 Holleser kurz vor dem Abriss des Gebäudes bei „Nacht und Nebel“ abmontiert und so der Nachwelt erhalten. Es steht bis heute in einem Garten.

Karl-Heinz Dernbach

Hinlogo wittich domstadtweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Wittich Verlage KG, Höhr-Grenzhausen.

 

 

nach oben

 

Weitere Artikel zur 1250-Jahrfeier

 

nach oben