Diskussion um künftige Obi-Kreuzung geht weiter

Limburg. Die Verkehrsführung an Kreuzungen ist ein komplexes Thema. Das zeigt sich auch an Kreuzungen, die noch gar nicht existieren, aber im Laufe dieses Jahres gebaut werden sollen ...

Die Stadt Limburg weist darauf hin, von den Stadtverordneten gebe es keinen „Beschluss“ für eine andere Verkehrsführung auf der noch zu schaffenden Ampelkreuzung an der B 8 zwischen der ICE-Kreuzung und Lindenholzhausen. Diese Ampel soll künftig die Zufahrt zu einem Obi-Baumarkt im ICE-Gebiet regeln, der dort wahrscheinlich im Frühjahr 2020 eröffnen wird.

Die beiden zuständigen Ausschüsse hätten zwar ihre Bedenken zum vorgestellten Verkehrskonzept an der neuen Kreuzung geäußert, die Verwaltung aber stattdessen gebeten, „nochmals mit Hessen Mobil die Notwendigkeit von zwei Fahrspuren in Fahrtrichtung Limburg zu überprüfen“. Es gebe keinen Beschluss, an der Obi-Kreuzung einen Einfädelungsstreifen in Richtung Limburg zu schaffen, der ein Warten vor einer roten Ampel nicht notwendig machen würde.

Der Vorsitzende des Bauausschusses, Paul-Josef Hagen (SPD), besteht allerdings auf einer von den Stadtverordneten verlangten „Protokollnotiz“, mit der die Verwaltung gebeten worden sei, eben das in Rücksprache mit Hessen Mobil zu klären. Die Frage ist, ob das geschehen ist. Die bisherige Planung sieht – von Lindenholzhausen kommend – zwei Fahrstreifen an der neuen Obi-Ampel vor, um gegebenenfalls überholen zu können. Aber der linke Gradeaus-Fahrstreifen würde hinter der Kreuzung wieder verschwinden, so dass es nur noch einen Fahrstreifen gibt.

Nach Angaben von Hagen wünschen die Stadtverordneten lieber einen Einfädelungsstreifen für die Baumarkt-Kunden. Nur falls das nicht umzusetzen sei, hätten die Stadtverordneten den Magistrat gebeten, erneut nachzufragen, die beiden Fahrspuren an der neu zu schaffenden Obi-Kreuzung bis zur ICE-Kreuzung fortzuführen.

Hessen Mobil lehnt das bislang ab. Das Verkehrsgutachten habe ergeben, dass die neue Obi-Kreuzung leistungsfähig sei, teilte die Sprecherin von Hessen Mobil, Sonja Lecher, auf Anfrage dieser Zeitung mit. Die Leistungsfähigkeit werde mit C bewertet, was einer befriedigenden Schulnote entspricht. Hessen Mobil sehe deshalb auch keine Notwendigkeit, einen zusätzlichen Fahrstreifen zu schaffen. Das würde auch noch bei einer Leistungsfähigkeit mit D (ausreichend) gelten.

Dass der Baumarkt mit einer Ampel (und keinem Kreisel) an die B 8 angeschlossen wird, hängt mit einer Fläche zwischen B 8 und A 3 zusammen, auf der die Stadt künftig Gewerbe ansiedeln möchte.dick

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.