Limburg/Brechen/Bad Camberg. Eigentlich schien alles klar: Die B-8-Umgehung von Limburg bis Bad Camberg steht im „vordringlichen Bedarf“ des neuen Bundesverkehrswegeplans, die Umsetzung könnte beginnen. Doch nun droht Ungemach vom Land Hessen: Weil so viele Straßen saniert werden müssen, stellt das Hessische Wirtschaftsministerium noch eine eigene Rangliste auf. Was dabei für die Region herauskommt, ist ungewiss ...
Bild: Bei einem Ortstermin im vergangenen Winter in Lindenholzhausen kritisierte SPD-Landesvorsitzender Thorsten Schäfer-Gümbel die Grünen - Foto: Dickmann Stefan
Planung in Limburg und Brechen könnte sich jahrelang verzögern
Von SARAH BERNHARD
Es geht um 11,5 Kilometer. Und 74,2 Millionen Euro. So viel hat der Bund dafür veranschlagt, die B 8 so neu zu bauen, dass der Durchgangsverkehr um Lindenholzhausen, Niederbrechen, Erbach, Bad Camberg und Würges herumgeleitet wird.
Als das Projekt im August vergangenen Jahres als Ganzes im „vordringlichen Bedarf“ des neuen Bundesverkehrswegeplans auftauchte, war die Freude groß: Zuvor hatte das Mittelstück um Brechen herum noch deutlich weiter unten auf der Prioritätenliste gestanden. Doch jetzt wird klar: Nur, weil jetzt das gesamte Stück als vordringlich eingestuft wird, ist noch lange nicht gesagt, dass auch bald gebaut wird.
Denn Hessen Mobil, das für die Planung der Straßenbauprojekte zuständig ist, hat zu wenige Planer: 79 Projekte hat der Bund hessenweit als „vordringlichen Bedarf“ definiert, viele von ihnen seien kompliziert, sagt Wolfgang Harms, Sprecher des Verkehrsministeriums. Ein einziges Projekt an der A 45 zum Beispiel enthalte den Neubau von 20 Autobahnbrücken. „Das ist das Aufwändigste, was man im Straßenbau machen kann, das bindet viele Kräfte“, sagt Harms.
„Kapazitäten konzentrieren“
Also hat sich das Land Hessen dazu entschlossen, die Projekte nochmals zu bewerten und eine eigene Rangliste aufzustellen. „Wir müssen die Kapazitäten auf das konzentrieren, was aus verkehrsplanerischer Sicht wichtig ist und in angemessener Zeit gebaut werden kann“, sagt Harms.
Nur Projekte, die weit oben auf der Liste stehen, haben in den kommenden Jahren eine Chance auf Verwirklichung. Denn der Bund gibt Mittel für Straßensanierung oder -neubau erst frei, wenn Baurecht vorliegt. Und das wiederum kann erst vorliegen, wenn Hessen Mobil die Planung abgeschlossen hat. Für Bad Camberg ist das Zittern damit vorbei: Verkehrsminister Tarek-al-Wazir hat Anfang Februar den Planfeststellungsbeschluss unterzeichnet, Baurecht liegt vor. Doch ob Lindenholzhausen und Niederbrechen ebenfalls auf vorderen Plätzen stehen, ist ungewiss.
Bereits bei einem Ortstermin im März vergangenen Jahres hatte SPD-Landesvorsitzender Thorsten Schäfer-Gümbel angedeutet, dass Schwarz-Grün lieber bestehende Straßen saniert statt neue zu bauen.
Kreis-SPD will Druck machen
Die Kreis-FDP will es soweit nicht kommen lassen. Sie hat für die kommende Kreistagssitzung einen Antrag eingereicht, in dem der Kreisausschuss beauftragt werden soll, sich „bei der Hessischen Landesregierung nachdrücklich dafür einzusetzen, dass die im vordringlichen Bedarf eingestuften Ortsumgehungen unverzüglich als prioritäre Vorhaben für Hessen eingestuft werden“. Dass Hessen das Gesamtprojekt wieder aufspalte, entbehre jeglicher rechtlichen Grundlage und sei unverantwortlich gegenüber den Menschen, die auf die Umgehung warteten, heißt es im Antrag weiter. Das Ministerium will die Liste der vordringlichen Projekte in den kommenden Wochen veröffentlichen.
Und was, wenn die B-8-Umgehung tatsächlich nicht auf der Liste steht? „Wir reden hier ja von langfristigen Projekten, es dauert Jahre, bis eine Planung soweit ist“, sagt Ministeriumssprecher Harms. So schnell werde sich die einmal vom Ministerium getroffene Bewertung also nicht ändern.
In diesem Fall bliebe also nur noch ein kleiner Hoffnungsschimmer: Wenn sich die Rahmenbedingungen ändern, seien auch Neubewertungen möglich, sagt Harms. Würde der Bundestag zum Beispiel die geplante Bundesautobahngesellschaft beschließen, müsste Hessen Mobil nur noch die Bundesstraßen, nicht auch noch die Autobahnen planen. „In solchen Fällen wird man natürlich darüber nachdenken, ob nachjustiert wird.“
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Weitere Artikel zur 1250-Jahrfeier
- 1250 Jahre Lindenholzhausen - Wir laden ein …
- 1250 Jahre Lindenholzhausen - Mundartvorträge | Bilderausstellung | Bücher
- 1250 Jahre - Neue Begrüßung am Ortseingang
- 1250 Jahre - HOLLESSE forstet zur 1250- Jahrfeier auf
- 1250 Jahre - Rückblick zu den Festtagen und Ausblick
- 1250 Jahre - Gibt es noch Überbleibsel?
- 1250 Jahre - Bestellungen von Buch, Collage und Mundartschild bis 15. Juni
- 1250 Jahre - Präsentationen und Videos des Ortsgeschichteausschusses
- 1250 Jahre - Die Toten, über die die man reden muss
- 1250 Jahre - "Das Schicksal der Opfer darf nicht in Vergessenheit geraten"
- 1250 Jahre - Der Archivar der Ahnen von Hollesse
- 1250 Jahre - Resümee zum großen Festwochenende in Mundart
- 1250 Jahre - Jetzt auch Videos vom Seifenkistenrennen
- 1250 Jahre - »Landmusikort«: Ein besonderes Geschenk
- 1250 Jahre - Festwochenende der Superlative
- 1250 Jahre - Würdiger Abschluss des Festwochenendes
- 1250 Jahre - Höfefest lockt Tausende Besucher an
- 1250 Jahre - Rock-Musik mit Lokalkolorit
- 1250 Jahre - Eine grandiose Eröffnungsfeier
- 1250 Jahre - Stimmgewaltiger Auftakt des Dorfjubiläums
- 1250 Jahre - "Hollesse" feiert bis Sonntag sein 1250-jähriges Bestehen
- 1250 Jahre - Programm am Donnerstag
- 1250 Jahre - Programm am Freitag
- 1250 Jahre - Programm am Samstag
- 1250 Jahre - Programm am Sonntag
- 1250 Jahre - Extrablatt und Lageplan für Höfefest
- 1250 Jahre - Aktionen und Bestellmöglichkeiten im Hof "Waanisch"
- 1250 Jahre - Bunt geschmückter Ortskern lädt den Festtagen
- 1250 Jahre - Nun ist es endlich so weit!
- 1250 Jahre - Buch zum Jubiläum
- 1250 Jahre - Schöne Aussichten
- 1250 Jahre - So feiert Lindenholzhausen vier Tage lang Jubiläum
- 1250 Jahre - Neues ausprobieren, Traditionen bewahren
- 1250 Jahre - Geschichte der Landmaschinen im Ort
- 1250 Jahre - Eigenes Festbier zur 1250-Jahr-Feier
- 1250 Jahre - GUDE Nachrichten - Newsletter 05
- 1250 Jahre - "Spiel ohne Grenzen“ - 2. Platz für Hollesse
- 1250 Jahre - "Spiel ohne Grenzen“ am Samstag
- 1250 Jahre - Mai-Wanderung und Waldfest am 1. Mai
- 1250 Jahre - Fleißige Bäcker/-innen gesucht
- 1250 Jahre - Der "Sauerborn-Papst" und das Hollesser Wasser - Die Aliens aus dem Stadtteil
- 1250 Jahre - Das Lindenholzhausen meiner Kindheit und Jugend
- 1250 Jahre - GUDE Nachrichten - Newsletter 04
- 1250 Jahre - Historische Hinweise auf die Heimat
- 1250 Jahre - erste Ortsschilder angebracht
- 1250 Jahre - Spiel ohne Grenzen zum Jubiläum
- 1250 Jahre - Wie aus Eiern echte Kunstwerke werden
- 1250 Jahre - Jubiläums "Hollesser“ Pullis
- 1250 Jahre - "Wie die ersten Amerikaner in unser Dorf kamen"
- 1250 Jahre - Erste Erwähnung im Lorscher Kodex
- 1250 Jahre - "Mundart muss erhalten bleiben"
- 1250 Jahre - Hollesse aus der Sicht verschiedener Künstler
- 1250 Jahre - Hollesser Hymne für das Jubiläum
- 1250 Jahre - Krüge für das selbstgebraute Hollesser Bier
- 1250 Jahre - Gemeinsames Festbier der Jubiläums-Dörfer