Limburg-Lindenholzhausen. Wie wichtig und bedeutungsvoll dieser Tag für Lindenholzhausen ist, belegt eindrucksvoll die Tatsache, dass gestern ein Stück zerschnittenes Absperrband ein begehrtes und schnell vergriffenes Souvenir war ...

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nasauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

... «Das hängen wir in unserem Vereinsheim auf», sagte ein Lindenholzhäuser Vereinsmensch voller Stolz. Mit dem Durchschneiden des besagten Bandes schlägt Lindenholzhausen ein neues Kapitel in seiner Dorfgeschichte auf. Denn mit der offiziellen Verkehrsfreigabe der neuen Teilortsumgehung im Zuge der Landesstraße L 3448 dürfte auch die Zeit, wo Autos und Lastwagen mit Lärm und Gestank für der Unmut bei den Anwohnern in der Rübsanger-, Kirchfelder- und Wendelinusstraße sorgten, endgültig vorbei sein.

Das jedenfalls erhoffen sich die Verantwortlichen mit Hessens Verkehrsminister Dr. Alois Rhiel, Bürgermeister Martin Richard (beide CDU) und Abteilungsleiter Franz Eckhardt vom Hessischen Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen an der Spitze, die in ihren Grußworten daran erinnerten, dass die ersten Planungen für die Umgehung bereits mehr als 20 Jahre zurückliegen.

«Das Werk ist vollendet», sagte Abteilungsleiter Franz Eckhardt. Die neue Straße sei «ein schönes Weihnachtsgeschenk», und im Übrigen ein Vierteljahr früher fertig, als im Bauzeitplan ursprünglich vorgesehen. Aus bautechnischen Gründen sei es notwendig gewesen, den Verkehr schon Ende November wegen des derzeitigen Umbaus der Knotenpunkte vor Lindenholzhausen auf die neue Strecke zu lassen. Die rund 1,4 Kilometer lange Trasse, die mit rund 3,5 Millionen Euro zu Buche schlägt, werde das «bemerkenswerte Gemeinschaftsleben in Lindenholzhausen fördern», ist Eckhardt zuversichtlich.

Minister Rhiel unterstrich, dass die Landesregierung in den letzten Jahren «mächtig Gas gegeben» habe beim Straßenbauprogramm. Rhiel richtete ein Wort des Dankes an Finanzminister Karlheinz Weimar, die Landtagsabgeordneten Hildegard Pfaff (SPD) und Helmut Peuser (CDU) sowie «alle Kollegen, die kräftig bei der Umsetzung mitgeholfen haben».

Der Minister stellte fest, dass die Bewohner von Ortsdurchfahrten «letztendlich an den Konsequenzen der wirtschaftlichen Entwicklung leiden». Deshalb müssten die Straßen «so angepasst werden», dass die Menschen in den Ortsdurchfahrten entlastet werden. Besonders hob Rhiel das Brückenbauwerk an der neuen Umgehung hervor, «aus einem Stück» errichtet, das bautechnisch eine Besonderheit sei. Auf die Zukunft bezogen sieht der Minister «weitere erfreuliche Signale», so werden in Kürze zwei weitere Bauabschnitte auf der B 49 realisiert:Es geht in Hessen voran!»

Bürgermeister Richard erinnerte auch im Beisein von Stadtverordnetenvorsteher Rolf Dettmann, der Ersten Stadträtin Babette Täpper (beide CDU) und vielen Fraktionsvertretern, dass erst vor einem Jahr der erste Spatenstich für die Straße war: «Heute sind wir zum Ziel gekommen.» Doch was kommt danach? Richard gab selbst die Antwort. Der Verkehr in der Ortsmitte werde «bedeutend weniger», die Verkehrsbelastung soll sich halbieren. Damit ergäben sich für die Ortsmitte «neue Chancen».

In den nächsten Jahren werden deshalb wichtige Arbeiten wie Kanalerneuerungen und die Sanierung von Wegen und Straßen folgen. Lindenholzhausen habe «gute Chancen für eine innerörtliche Entwicklung», glaubt Richard. bra

Die neue Umgehung wird von einer Brücke überquert.Die neue Umgehung wird von einer Brücke überquert.


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