vom 20.08.2007

Limburg-Lindenholzhausen. In bester Laune feierten Befürworter und Kläger gegen die Ortsumgehung gemeinsam die Rücknahme der Klage gegen die Teilortsumgehung. Die fünf Kläger der Bürgerinitiative „Rübsanger Pforte“ haben damit den Weg für den Bau der Umgehung endgültig frei gemacht.

Sie hatten stellvertretend für etwa 30 Anwohner des Neubaugebietes „An den Krautgärten“ geklagt. Über sieben Jahre hatte sich das Verfahren hingezogen. Die Initiative „IBL-pro – für die Ortsumgehung und die Anbindung des Neubaugebiets“ war erst im April dieses Jahres gegründet worden. Ihre Mitglieder setzten sich für die seit mehr als 30 Jahren geplante Ortsumgehung ein.

Jürgen Fachinger, einer der Kläger, sagte: „Wir waren von Anfang an für die Umgehung. Wir mussten aus verfahrenstechnischen Gründen klagen, wir hatten keine andere Wahl.“ Die Anwohner des Neubaugebiets hätten sich die Chance bewahren wollen, an der Gestaltung des 3. Anschlusses zur Teilortsumgehung mitzuwirken. Nachdem das Verwaltungsgericht Kassel in einem Urteil im Februar festgehalten hatte, dass die Straße zu einer Spielstraße ausgebaut werden müsse, in der nur Schrittgeschwindigkeit gefahren werden dürfe, sei den Anwohnern die Angst vor dem Durchgangsverkehr genommen worden. Die endgültige Gestaltung der Straße mit Bepflanzungen solle zwischen der Stadt und den Anwohnern abgesprochen werden.

Kurt Weyrauch von der „Rübsanger Pforte“ hoffte, die Stadt werde den Anwohnern dabei „keine Steine in den Weg“ legen. Er betonte, dass die Kläger auf einen Lärmschutz verzichtet hätten, um die Umgehung nicht noch mehr zu verzögern. „Wir von IBL-pro danken den Klägern für ihre Einsicht. Keine Umgehung wäre eine Katastrophe“, sagte Karl-Heinz Dernbach.

IBL-pro-Mitglied und betroffener Anwohner Josef Friedrich meinte: „Schnelles Handeln ist erwünscht.“ Der Zustand in den drei stark frequentierten Straßen Wendelinusstraße, Kirchfelder Straße und Rübsanger Straße sei „wirklich prekär“. Die Straßen seien schmal und die Bürgersteige kaum 50 Zentimeter breit. Wenn die Tore zu den Höfen nicht offen stünden, wohin sich die Fußgänger flüchten könnten, käme es oft zu gefährlichen Situationen.

Anfang des nächsten Jahres soll mit dem Bau der Teilortsumgehung begonnen werden. Mit der Fertigstellung ist etwa ein Jahr später zu rechnen. (eeg)

Befürworter und Kläger gegen die Ortsumgehung vereint an einem Tisch: (von links) Josef Friedrich, Karl-Heinz Dernbach, Ortsvorsteher Franz Zeidler, Margarete Condermann, Timo und Marie, Inge Neunzerling, Heinz-Georg Jung-Diefenbach, Kurt Weyrauch und Jürgen Fachinger. Foto: Egger-Mertin 




 

vom 18.08.2007

Klage gegen Umgehung zurückgezogen
Limburg-Lindenholzhausen. Bei der IBL-pro, der Initiative von Bürgern von Lindenholzhausen für die Ortsumgehung, knallten gestern die Sektkorken. Denn wie gestern bekannt wurde, ist die Klage gegen den Bau der Teilortsumgehung zurückgezogen worden.

„Uns liegt die Kopie eines Beschlusses des Verwaltungsgerichts Wiesbaden vor, nach dem das Verfahren eingestellt wurde“, teilte Initiativensprecher Karl-Heinz Dernbach mit. Die Begründung des Gerichts: Die Bürgerinitiative Rübsanger Pforte hat die Klage zurückgenommen. Dernbach führt das auf das Engagement der IBL-pro zurück. „Es freut uns, dass IBL-pro dazu beigetragen hat, den Weg für den Bau der Teilortsumgehung frei zu machen.“ Somit habe das Amt für Straßen- und Verkehrswesen in Dillenburg das lang ersehnte Baurecht und könne die Planungen weiterführen, Planungsaufträge erteilen und Bauvorhaben ausschreiben. „Es ist nun damit zu rechnen, dass noch in diesem Jahr der Spatenstich erfolgt“, meint die IBL-pro. Mit der Fertigstellung sei im Frühjahr 2009 zu rechnen. „Der Tag der Inbetriebnahme wird für Lindenholzhausen ein Feiertag sein“, freute sich die Initiative. Gefeiert hat die IBL-pro schon gestern: Bei einem Treffen in der Pizzeria Etna wurde die Entscheidung begossen.
               
Die Bürgerinitiative Rübsanger Pforte hatte bereits im Mai (noch vor Gründung der "IBL-pro") angekündigt, die Klage zurückzuziehen, nachdem sich Stadt und Anlieger auf einen Vergleich über den Ausbau der Zufahrt geeinigt hatten. Danach wird unter anderem dem Kraftfahrzeugverkehr lediglich eine Schrittgeschwindigkeit eingeräumt. Die Umgehung soll die von Eschhofen kommende Straße mit einem Bogen um das Dorf herumleiten und dann hinter dem Einkaufsmarkt auf die B 8 münden. (car)