vom 01.10.2007

Limburg-Lindenholzhausen. Als „werbeintensivster Verein im Bistum“ ist der Ortsverein Lindenholzhausen der KAB (Katholische Arbeitnehmer-Bewegung) schon ausgezeichnet worden. Jetzt stand die Feier zum 100-jährigen Bestehen an. „Wir wollen auch weiterhin „arbeitsrechtliche, sozialpolitische und religiöse Bildungsarbeit für Erwachsene, Familien und Kinder betreiben“, betonte Vorsitzender Alfred Rompel, der derzeit 205 Mitglieder in seinen Reihen zählt. Noch heute veranstaltet der Verein regelmäßig Wanderungen und Fahrradtouren für die Mitglieder ... [mehr]
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Die Feierlichkeiten begannen mit einem Festgottesdienst in der Kirche St. Jakobus, unter anderem gestaltet von Diözesanpräses Albert Seelbach, Pfarrer Friedhelm Meudt und Ehrenpräses und Pfarrer im Ruhestand Willi Siegmund sowie dem Kirchenchor St. Jakobus. Bei dem anschließenden Empfang im Pfarrzentrum nahm Professor Ernst Leuninger die Gäste auf eine unterhaltsame Zeitreise mit Lichtbildern mit, die musikalisch untermalt wurde von der „Schrägen Acht“ der „Cäcilia“ unter der Leitung von Dirigent Harald Hess.

Professor Leuninger zeichnete den schweren Weg der KAB nach, die viele Herausforderungen gemeistert, aber auch segensreich zum Wohle der Menschen gewirkt habe. Mit dem Jubiläum, betonte Pfarrer Friedhelm Meudt, sei eine „dankbare Wertschätzung der Arbeit“ verbunden. Die KAB habe „viel Prägendes in unserer Pfarrgemeinde und darüber hinaus“ geleistet. Bildungsveranstaltungen und geistige Impulse aus dem Glauben heraus hätten dazu beigetragen, „die Situation von Menschen in ihrem gesellschaftlichen und sozialem Umfeld zu gestalten“. Nach Ansicht von Bürgermeister Martin Richard hat die KAB durch ihr Wirken „das gesellschaftliche Leben in Lindenholzhausen mit geprägt“. Für den Diözesanverband, den Bezirksverband und alle Ortsvereine überbrachte der Diözesanvorsitzende der KAB, Andreas Mengelkamp, die Grußworte.

In der Festchronik, die von Professor Ernst Leuninger gestaltet wurde, würdigt auch Diözesanadministrator Günther Geis das „überdurchschnittliche Engagement“ der KAB-Mitglieder in der Pfarrei St. Jakobus, „der besondere Einsatz in wichtigen Gremien der Arbeitswelt und die Sorge um die Menschen in den armen Ländern der Erde“. Nach Jahren des stetigen Wachstums, so der Diözesanadministrator, „zählt der Verein zu den größten im Bistum Limburg“.

Peter Licht, der stellvertretende Vorsitzende der Arbeitnehmer-Bewegung, betonte, dass sich die KAB weiterhin „für die Schwachen und Benachteiligten in der Gesellschaft“ einsetze und den Mitgliedern Arbeits- und Sozialrechtschutz biete. Licht: „Wir wollen Kirche in der Welt der Arbeit sowie die Arbeitswelt in die Kirche einbringen.“

Unter Pfarrer Josef Mono war der katholische Arbeiterverein als Vorgänger der KAB im Februar 2007 gegründet worden. Schon 1910 zählte er 56 Mitglieder und richtete 13 Veranstaltungen aus. In den 20er Jahren blühte die Vereinstätigkeit unter Pfarrer Johannes Schermuly auf. Bei Monatsversammlungen wurden religiöse und soziale Themen besprochen. 1933 musste der Verein mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten in die Arbeitsfront eingegliedert werden. Die Vereinstätigkeit wurde erschwert, später untersagt.

Ein neues Blatt der Vereinsgeschichte wurde am 26. Oktober 1947 aufgeschlagen, als sich 80 Interessenten wiederfanden. Neben den Monatsversammlungen wurde am Palmsonntag ein Einkehrtag abgehalten, und das Christkönigsfest wurde als „großer Tag der Männer“ begangen. Einen Markstein setzten die Mitglieder kürzlich mit dem Richtfest für ihren Bildstock im Wäldchen. Die nächste Veranstaltung der KAB steht schon im Terminkalender: der KAB-Bezirkstag am 25. November in Lindenholzhausen. (bra)