Limburg-Lindenholzhausen. Die Fahnen wehen schon, das Sängerdorf rüstet sich für Cantemus. In diesem Jahr wird der Chorwettbewerb zwar nicht ganz so groß wie 2004. Aber Cantemus 2009 wird immer noch der größte nationale Chorwettbewerb in Deutschland sein ...

Hinweis:
Verwendung der Artikel der Nasauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei
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... 70 Chöre sind der Einladung der Cäcilia-Chöre Lindenholzhausen gefolgt. Am Samstag, 20. Juni, und Sonntag, 21. Juni, werden sie im Dorfgemeinschaftshaus zeigen, was sie können.

«Aber der Wettstreit-Gedanke steht nicht im Vordergrund. Cantemus soll ein Fest der Begegnung sein», sagt Werner Jung-Diefenbach, Vorsitzender der Cäcilia-Chöre. Und eine Gelegenheit, Chormusik der unterschiedlichsten Art zu hören. Und natürlich eine Chance, sich zu präsentieren. Für die Bewertung ist diesmal nur eine Jury zuständig: Linda Horwitz, Michael Schmoll, Werner Jung und Peter Habermann, allesamt Dozenten für Chorleitung und Stimmbildung und/oder selbst Chorleiter, werden die Chöre bewerten.

Das war vor fünf Jahren noch anders. Weil mehr Chöre nach Lindenholzhausen gekommen waren, gab es gleich mehrere Wettbewerbsorte und zwei Jurys. «Das hat den Vergleich so schwer gemacht», sagt Matthias Schmidt, musikalischer Leiter der Cäcilia-Chöre. Und für die Besucher sei es auch besser, wenn es nur einen Wettbewerbsort und nur eine Jury gebe.

Semiprofessionelle Ensembles

Und für die Zuhörer lohnt sich ein Cantemus-Wettbewerb allemal. Matthias Schmidt empfiehlt auf alle Fälle die Kinder- und Jugendchöre («da sind ganz tolle Chöre dabei»), die Chöre, die in der offenen Kategorie antreten («einige semiprofessionelle Ensembles») und den Wettbewerb in der Kategorie Pop/Jazz. «Das war 2004 ein Highlight. Die Stimmung war toll, die Literatur ist unterhaltsam, auch für die, die mit Chormusik nichts am Hut haben.» Und weil es so viel Spaß macht, gibt es in diesem Jahr nicht nur den Wettbewerb in der Kategorie Pop/Jazz, sondern am Samstagabend auch noch ein offenes Singen.

Aus ganz Deutschland kommen die Chöre, aus Kiel, Deggendorf oder Erfurt, einer reist sogar aus Belgien an. Nur aus dem Nassauer Land sind kaum welche dabei. «Wir bedauern das sehr», sagt Werner Jung-Diefenbach. Bei vielen Chören sei vermutlich der Respekt vor dem Niveau des Wettbewerbs einfach zu groß. Und einige besuchten gar keine Wettbewerbe mehr. «Die Bereitschaft, Wettbewerbe zu veranstalten, lässt nach – genau wie die Bereitschaft, bei Wettbewerben zu singen.» Jetzt hoffen die Sänger nur noch, dass die Bereitschaft zuzuhören, nicht nachlässt. «Im Publikum sitzen dann viele Sänger und Chorleiter, sie sich nicht für den Wettbewerb angemeldet haben.»

Auf alle Fälle werden mehr als 2000 Sänger erwartet, das ist schon eine logistische Herausforderung. Sie treten in insgesamt 13 Kategorien gegeneinander an – von «Volkslied Große Männerchöre» bis «Offene Kategorie Gemischte Chöre». Der Eintritt zum Wettbewerb ist frei. Die Cäcilia-Chöre nehmen natürlich nicht am Wettbewerb teil. Sie sind aber dennoch zu hören: Bei der Eröffnungsveranstaltung am Freitag, 19. Juni. sbr

Lasst uns singen: Der Pop- und Jazzchor „You’N’Joy“ der Cäcilia nimmt nicht am Wettbewerb teil, aber er wird bei Cantemus zu hören sein – beim Offenen Singen. Foto: Rauch


Lasst uns singen: Der Pop- und Jazzchor „You’N’Joy“ der Cäcilia nimmt nicht am Wettbewerb teil, aber er wird bei Cantemus zu hören sein – beim Offenen Singen. Foto: Rauch