Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Limburg. Das Preisträgerkonzert des Männerchorfestivals fasste aufs Beste zusammen, was die Faszination Männerchor ausmacht. Alle Anwesenden schrieben sich bereits den Termin für das nächste, von der „Cäcilia“ organisierte Festival – im Jahr 2019 – in die Kalender ...


Von GUIDO BRÜMMER

Mit „Lux aurumque“ (Licht und Gold), einem Werk des jungen englischen Komponisten Eric Whitacre, traten die Gesamtsieger des 1. Männerchor-Festivals der „Cäcilia“ Lindenholzhausen noch einmal auf die Bühne der Limburger Stadthalle.

Das Ensemble „Vox sonat“, das aus dem renommierten Windsbacher Knabenchor hervorgegangen ist, hätte keinen besseren Titel wählen können, um zu demonstrieren, warum es diesen Sieg zu Recht davongetragen hat. Die Sänger um ihren jungen Dirigenten Justus Merkel brachten das Kunststück fertig, in einem zum Bersten gefüllten Saal, in dem bereits seit den Morgenstunden gesungen und gefiebert wurde, eine Atmosphäre der Konzentration und des staunenden Zuhörens zu erzeugen, dass man sogar eine Stecknadel hätte fallen hören. Nach dem Vortrag, in dem auch extreme musikalische Schwierigkeiten mit einer selten gehörten Leichtigkeit vorgetragen wurden und Gestaltungswille, Klangschönheit und makellose Intonantionsreinheit zusammenfanden, brach ein Jubel aus.

Im weiteren Verlauf des Stücks heißt es: „pura velut aurum“ – rein wie Gold. Genau das war auf der Bühne zu hören. Der Dirigent, Justus Merkel, gestand dem staunenden Publikum, dass dies der erste Chorwettbewerb des Ensembles gewesen sei und dass man darüber hinaus auch erst viermal öffentlich aufgetreten sei. Die Eindrücke dieses Festivals lassen hoffen, dass dies künftig häufiger der Fall sein wird. Zur Würdigung seiner außergewöhnlichen Leistungen wurde Justus Merkel mit einem Sonderpreis der Jury bedacht.

Vielfältige Literatur

Das am Sonntag im Anschluss an die Bekanntgabe der Wertungen des Chorwettbewerbs stattgefundene Preisträgerkonzert offenbarte noch einmal die außerordentliche Qualität des Teilnehmerfeldes in allen Kategorien. Darüber hinaus wurde aber auch noch einmal eindrucksvoll deutlich gemacht, wie vielfältig die Chorliteratur für Männerchor sein kann. Die häufig zu hörenden Stücke des saarländischen Komponisten Alwin Michael Schronen zeigen, wie musikalische Gegenwart und Tradition mit Klangschönheit verbunden werden können. In Schronens Werken fehlt es oftmals nicht an einem Augenzwinkern, mit dem der Komponist die Lust des Sängers am Gesang im Blick zu behalten scheint.

Diesen Charakter der Werke Schronens bewies auch ein weiterer Preisträgerchor – „inCANTARE“ Bernbach und der Leitung von Matthias Schmitt. Sie trugen Schronens Stück: „Ein heller, lichter, schöner Tag“ vor. Ein schlanker, durchsichtiger Chorklang unterstrich die detaillierte Ausgestaltung des Textes durch eine im Anschluss sichtlich zufriedene Sängerschar, die dem Dirigat ihres Leiters flexibel folgte.

Gute Entscheidung

In der Kategorie der Männer-Kammerchöre ließ „Cantamus“ Gießen unter der Leitung des auch in Limburg bestens bekannten Axel Pfeiffer mit „Reh-im-Perk-Blues“ einen weiteren Titel aus dem Schaffen Schronens hören. Neben einer humorvollen Ausgestaltung der Textvorlage aus der Feder Joachim Ringelnatz’ beeindruckte besonders die Realisierung der Blues-Anklänge des Stücks.

Mit der „Harmonie“ aus Lindenholzhausen betrat ein klassischer Männerchor von imposanter Größe die Bühne. Mit Max Regers „Ausfahrt“ hatten sich die Sänger mit ihrem musikalischen Leiter Martin Winkler ein spätromantisches Chorwerk ausgesucht, das hohe Anforderungen an seine Interpreten stellt. Schließlich war noch der MGV „Liederkranz“ Berod mit seinem Dirigenten Mario Siry zu hören. Sie trugen noch einmal das „Oberschwäbische Tanzliedchen“ Friedrich Silchers vor. Mit diesem Auftritt konnte Mario Siry ein weiteres Mal unter Beweis stellen, dass die heimische Region reich ist an Chören, die den Wettbewerb mit anderen Spitzenensembles nicht zu scheuen brauchen.

Das Stück Silchers gab den Herren aus dem Westerwald Gelegenheit, die Qualitäten ihres ersten Tenors zu demonstrieren. Dazu formte Siry einen schlanken, agilen Chorklang, der den Männerchorklassikern Silchers jede häufig zu hörende, aber letztlich falsch verstandene Volkstümelei austreibt. Die Beweglichkeit und Klarheit, mit der hier der Schönheit und Beschwingtheit der Melodien und der Aussagekraft der Texte nachgegangen wurde, war gleichfalls beeindruckend.

Die Entscheidung der Veranstalter, Sätze Friedrich Silchers zu Pflichtstücken im Wettbewerbsprogramm zu erheben, war eine gute Entscheidung. So wurden auch weniger bekannte Partituren aufgeführt. Hoffentlich ist auch dies ein Signal für viele Chorleiter, dass der Farbenreichtum der Chorliteratur jenseits der Tradition und des Mainstreams noch viele Schätze birgt, die darauf warten, von einer neugierigen Sängerschar gehoben und einem dankbaren Publikum präsentiert zu werden.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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